Die Stadträte waren glücklich darüber, dass ihr berühmtester Sohn nach Nürnberg zurückkehrte. Aus Dankbarkeit und Wertschätzung nahmen sie ihn 1510 in ihren Reihen auf, sodass Dürer maßgeblich bei Planungen künstlerischer Projekte in der Stadt ein Wörtchen mitreden konnte. Da er mittlerweile nicht in der Lage war, das Auftragsvolumen allein zu bewältigten, nahm er eigenständige Maler und Zeichner in seine Werkstatt als Gesellen auf.
Viele Meisterwerke wie die "Kleine Passion", "Große Passion", das "Marienleben", "Ritter, Tod und Teufel", "Hieronymus im Gehäus" und "Melancholie" folgten. Sogar zum kaiserlichen Hofmaler wurde Dürer berufen. Er malte monumentale Porträts vom Karl des Großen und Kaiser Sigismund in der Nürnberger Heiltumskammer. Diesen speziellen Auftrag erhielt er von den Stadträten Nürnbergs.
Zwischendurch packte ihn immer wieder aufs Neue die Reiselust. 1519 machte er einen Abstecher nach Zürich. 1520 und 1521 brach er in die Niederlande auf. Auch dort wurde der Maler sehr geschätzt, und man bot ihm in Antwerpen vergeblich 300 Gulden fürs Dableiben an. Dürer wusste um sein Ansehen in Nürnberg und entschied sich, seine Heimat nicht zu verlassen.
In vielen Dingen agierte Dürer vorausschauend. Er war zwar gefangen im Alltag einer Reichsstadt, aber für die damalige Zeit legte der Künstler eine fortschrittliche Denkweise an den Tag. Zwar wurde das Leben in dieser Zeit vorwiegend vom Aberglauben bestimmt, aber Albrecht hegte umwälzerische Gedanken. Durch sein scharfen Verstand begann er, das Bild der humanistischen Welterkenntnis zu ahnen und auf seine Weise zu prägen.
Von Perspektive, Proportionslehre und Messkunst war der Künstler regelrecht besessen. Zudem interessierte er sich für Befestigungslehre und Stadtbebauungspläne. Er hatte ganz eigene Vorstellungen, wie seine Stadt auszusehen hatte. Bei seinen Konzepten behielt Dürer sogar Feinheiten im Blick. Gießhütten hatten in einer bestimmten Windlage zu stehen, um giftigen Rauch von den Menschen fernzuhalten. Eigene Stadtteile für Industrie und Handwerk konnte er sich gut vorstellen. Und doch, bei all seinen Vorhaben blieb er ein ewig Suchender. Er ahnte Hintergründe, jedoch gelang es ihm nicht, diese erfolgreich zu entschlüsseln. Ein Hang zum Selbstzweifel begleitete ihn schon sein ganzes Leben, obwohl er in höchsten Gesellschaftskreisen verkehrte und ihm viel Anerkennung zuteilwurde.
Mit 56 Jahren stirbt Dürer am 6. April 1528 in seiner Geburtsstadt Nürnberg. Die Ruhestätte des Deutschlands berühmtesten Renaissance-Malers befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg. Über die genaue Todesursache wird bis heute spekuliert. Über Jahrhunderte hielt sich die These, dass der Künstler an Malaria litt, die er sich angeblich auf der Reise nach Antwerpen eingefangen haben sollte. Anderen Quellen zufolge soll er an einer Rippenfell- oder Lungenentzündung verstorben sein. Als er starb, war Dürer ein reicher Mann. Er hinterließ seiner Witwe Agnes das ansehnliche Erbe von 6.848 Gulden.