Albrecht Dürer: Meister der Druckkunst und Ikone der Renaissance!

Albrecht Dürer war bereit, die ihm auferlegte Vielbegabung anzunehmen. Er verfügte über außergewöhnliche Fähigkeiten und konnte sich für alles Mögliche im Bereich Kunst begeistern. Der bedeutendste Renaissancekünstler Deutschlands war nicht nur Maler, sondern auch Druckgrafiker, Mathematiker, Goldschmied, Kunsttheoretiker und Graveur. Aus seiner Feder entstammten ca. 70 Gemälde, ungefähr 900 Zeichnungen, rund 100 Kupferstiche sowie 350 Holzschnitte. Zudem widmete sich Dürer auch der Mathematik und der Kunsttheorie.

Zu seinen wohl bekanntesten Werken zählen unter anderem die Betenden Hände, sein Selbstbildnis im Pelzrock, Ritter, Tod und Teufel sowie Rhinocerus. Selbst als Autor war er umtriebig und gab mehrere Bücher überdies zum Thema Malerei heraus. In all seinen Arbeiten bewies Dürer, dass er einzigartige, künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten besaß. Er war ein Perfektionist durch und durch. Für seine Zeit war Albrecht Dürer weit voraus. Das Genie galt bereits in der Renaissance-Epoche als echter Superstar. Grund genug, um einen Blick auf sein Leben zu werfen und seine Schaffensperiode gründlicher unter die Lupe zu nehmen. Welches künstlerische Erbe hat er der Stadt Nürnberg und der Welt tatsächlich hinterlassen? Gleich wirst du es erfahren.

Er war ein Popstar seiner Zeit

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass Dürer sich rund um die Uhr seiner künstlerischen Tätigkeiten hingab. Er malte, revolutionierte die Druckgrafik und zeichnete, als gäbe es kein Morgen mehr. Nebenbei schrieb er Gedichte, verfasste Lehrbücher und beschäftigte sich mit Mathematik. War er ein Getriebener oder war es seine ganz persönliche Art, mit der düsteren Zeit voller sozialer, politischer und technischer Umbrüche umzugehen? Wir werden es wohl nie erfahren.

Jedoch wissen wir, dass der Freigeist neben seinem begnadeten Talent auch ein ausgeprägtes Ego besaß. Ihm war bewusst, dass seine Meisterwerke Begeisterung auslösten. Dürer wollte sich mit seiner Kunst unsterblich machen. Dieses Selbstbewusstsein trug er völlig ungeniert offen zur Schau. Und der Erfolg gab ihm recht. Mittlerweile haben sich seine Bilder zu wahrhaftigen Ikonen gemausert.

Dennoch wird die Ausnahmeerscheinung immer wieder von melancholischen Phasen heimgesucht. Tod und Unterwelt haben sich im Laufe der Zeit in Dürers Seele gebohrt. Der Tod war bereits in seinem jungen Leben allgegenwärtig. Seine gottesfürchtige Mutter brachte 18 Kinder zu Welt, 15 davon verstarben unmittelbar nach der Geburt. Traumatische Erlebnisse, die Dürer nicht einfach so abschütteln konnte und so manch inneren Kampf in ihm auslösten. Auch die Bedrohung durch Pest und Syphilis riefen Albträume bei dem Künstler hervor.

Umso mehr stürzte er sich in seine Arbeit. Das Malen war wie ein Lebenselixier für ihn. Parallel dazu entwickelte er sich zu einem gestandenen Unternehmer. Heutzutage lässt sich sein Schaffen und Treiben mit einem Solo-Selbstständigen vergleichen. Dürer baute sich sogar ein kleines Netzwerk auf, um den Verkauf von seinen Grafiken und Büchern anzukurbeln. Die Herstellung der Erzeugnisse erfolgte im eigenen Haus, dort hatte sich das Ausnahmetalent über die Jahre eine Werkstatt ausgebaut. Seine Werke bot er auf Reisen oder auf dem Nürnberger Markt an. Selbst mit ortsansässigen Verlegern ging er Kooperationen ein. Später übernahmen Dürers Mutter und seine Ehefrau Agnes den Vertrieb. Auf auswärtigen Messen wie beispielsweise in Frankfurt boten die Frauen die Arbeiten an.

Als Haupteinnahmequelle entpuppten sich die Druckgrafiken. Für das kleine Budget hatte Dürer kleine Holzschnitte mit religiösen oder volksnahen Motiven auserkoren. Bessergestellten Gefolgschaften hingegen waren andächtige Druckfolgen vorbehalten. Humanisten wurden mythologische Kupferstiche zuteil. Seine Strategie ging auf.

Allerdings hatte dieser Ruhm einen faden Beigeschmack. Immer mehr Widersacher versuchten seine Arbeiten zu kopieren und erhofften sich dadurch reich zu werden. Diesen zur damaligen Zeit üblichen Marktgepflogenheiten wollte der clevere Geschäftsmann ein Ende setzen. Es war ihm ein Graus, dass seine Werke durch billige Plagiate zu verwässern drohten oder gar zu ungeliebten Gassenhauern mutieren sollten. Die Abkürzung AD wurde zur geschützten Marke. Das Monogramm setzte sich aus dem Anfangsbuchstaben seines Vornamens und seines Nachnamens zusammen. Sein Einsatz für den Schutz der eigenen künstlerischen Leistung zahlte sich aus. Ab sofort musste jeder, der versuchte, seine gekennzeichneten Werke zu kopieren, mit einer Strafe rechnen.

Bevor wir uns anschauen, welche Gemälde er geschaffen hat, beschäftigen wir uns im nächsten Abschnitt mit seinem beruflichen Werdegang.

Seine Anfänge

Am 21. Mai 1471 kam Albrecht Dürer in Nürnberg zur Welt. Sein Vater (Albrecht Dürer der Ältere) stammte ursprünglich aus Ungarn. Um 1455 verschlug es ihn von Gyula (Ungarn) nach Nürnberg, wo er erfolgreich den Handwerksberuf eines Goldschmieds ausübte. Albrecht Dürer Senior war beim Goldschmiedemeister Hieronymus Holper über viele Jahre als Geselle tätig. Dürer lernte dort seine spätere Frau Barbara Holper kennen und lieben. Die damals erst 15-jährige Tochter des Goldschmieds Hieronymus Holper heiratete 1467, Albrecht Dürer den Älteren. Obwohl Barbara Dürer insgesamt 18 Kinder zur Welt brachte, konnte sie nur 3 Knaben (Hans, Endres und Albrecht) aufwachsen sehen. Albrechts Mutter war eine emsige Kirchgängerin und wurde oft von Krankheiten gebeutelt.

Der Junge Albrecht entwickelte sich gut und bewies schon früh, dass er viele Talente besaß. Sein Vater schickte ihn in die Lateinschule. Gleichzeitig brachte er seinem Sohn das Handwerk eines Goldschmiedes bei. Sein Vater vermittelte ihm ein Gefühl für das Feine und Schöne. Zwar war Albrecht von dieser Arbeit angetan, aber es zog ihn mehr zur Malerei hin. So kam es, dass ihn sein Vater 1486 in die Obhut des bekannten Nürnberger Malers Michael Wohlgemut gab. In der Nürnberger einflussreichen, viel beschäftigten Malerwerkstätte absolvierte Dürer Junior eine Ausbildung zum Maler. Zwei Jahre zuvor, mit gerade einmal 13 Jahren, hatte der hochbegabte Junge sein erstes Selbstporträt gezeichnet. In der Lehrzeit machte das Künstlergenie erste Erfahrungen mit dem Holzschnitt. Bis 1490 blieb Dürer in Nürnberg beim Lehrmeister Wohlgemut und ließ sich zusätzlich in der Fachrichtung zeitgenössische Kupferstiche ausbilden.

Nach seiner Ausbildung wollte der junge Albrecht Dürer über den Tellerrand hinaussehen. Er begab sich von Ostern 1490 bis Pfingsten 1494 auf Wanderschaft an den Oberrhein. Seine Reiseziele lassen sich nicht genau verfolgen. Historikern zufolge könnte er erst in den Niederlanden oder am Mittelrhein Halt gemacht haben, bevor er für mehrere Wochen 1492 im Elsass verweilte. Denn Albrecht wollte eigentlich den berühmtesten Kupferstecher seiner Zeit, Martin Schongauer, in Colmar treffen. Doch dieser war ein Jahr zuvor verstorben. Die Brüder des Verstorbenen boten ihm ein Gästezimmer an, erzählten ihm einige Episoden aus Schongauers Leben und überließen ihm Werke des verstorbenen Kupferstechers. Später kehrte er in Straßburg sowie in Basel ein und fertigte Holzschnitte für bekannte Persönlichkeiten wie Sebastian Brants und Willibald Pirckheimer an.

Er geht den Bund der Ehe ein

Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg tritt plötzlich Agnes Frey, die 17-jährige Tochter aus einer angesehenen alten Nürnberger Ratsfamilie, in sein Leben. 1494 wird geheiratet. Dank der stattlichen Mitgift von 200 Gulden konnte Dürer eine Werkstattgründung in die Wege leiten. Seine Angebetete liebte ihn von ganzem Herzen. Albrecht hingegen entpuppte sich nicht als liebender und fürsorglicher Ehemann. Die junge Agnes erkannte schnell, dass für ihren Gatten die Malerei stets an erster Stelle stand. Er würde nicht wie andere Ehemänner morgens aus dem Haus gehen, seine Arbeit verrichten und abends pünktlich zurückkehren. Er ließ Agnes und den Rest der Familie oft allein zurück.

Allmählich arrangierte sich Agnes mit diesem Umstand. Sie erduldete die Launen ihrer Schwiegermutter, die durch die vielen Schicksalsschläge oftmals düstere Stimmung verbreitete. Auch der Künstlercharakter ihres Mannes verlangte von Agnes einiges ab. Doch sie gab nicht auf und legte eine ungeheure Geschäftstüchtigkeit an den Tag. Albrecht hat es auch seiner Frau zu verdanken, dass seine Werke so gut verkauft wurden. Agnes unterstützte ihren Mann in allen Lebenslagen. Sie führte die Bücher, fuhr regelmäßig zu Messen, um die Drucke zu vertreiben und stand ihm mit Rat und Tat stets zur Seite.

Das Paar bekam keine Kinder. Zu dieser Zeit galt eine kinderlose Ehe als verpfuschtes Leben. Natürlich mussten sich die Eheleute hin und wieder fragen lassen, warum sie keine Nachkömmlinge zeugten. Diese Tatsache lieferte Außenstehenden viel Stoff für Spekulationen. Ging der berühmte Maler fremd? Hatte er sich mit Syphilis infiziert? Oder hatte Gott ihn für seine künstlerische Exzentrik bestraft? Dürer ging mit dieser Situation recht gelassen um. Stattdessen stürzte sich der Allrounder in seine Arbeit, und die Dürers gelangen im Laufe der Jahre zu großem Wohlstand.
Für einige Zeit entfloh Dürer der Tristesse
Bereits drei Monate nach der Hochzeit zog es Albrecht wieder einmal in die Ferne. Im Jahr 1494 trieb in Nürnberg die Pest ihr Unwesen. Dürer wollte darauf hin für einige Zeit seiner Heimatstadt den Rücken kehren. Ob er allein aufbrach oder seine Frau ihn begleitete, das lässt sich nicht eindeutig klären. Sein Fernweh verschlug Albrecht nach Italien, in das Geburtsland der Renaissance. Auf der Reise entstanden Landschaftsaquarelle. Das war das erste Mal, dass der Maler Natur auf dem Papier festhielt. Er malte ein gutes Dutzend Aquarelle, die unter anderem Ansichten des Schlosses von Segonzano und von Innsbruck zeigten. Die gesamte Reise war für den Künstler eine reine Studienreise gewesen.

Dokumentarisch ist nicht belegt, ob Dürer auch in Venedig war. Jedoch war diese Stadt sein ursprüngliches Reiseziel. Die Wanderschaft brachte ihm viele neue Kenntnisse ein. Sowohl in der Druckgrafik als auch in der Technik des Kupferstichs. Er fasst außerdem venezianische Frauentrachten ins Visier, die in seinen späteren Werken ebenfalls zum Vorschein kommen sollten. Mit all diesem fundierten Wissen kehrte er Anfang 1495 nach Nürnberg zurück.
Seine Karriere nahm richtig Fahrt auf
1495 war der Künstler extrem fleißig. Er schuf mehr als 60 Kupferstiche und Holzschnitte. In seiner Werkstatt herrschte emsiges Treiben. Auch Aufträge für religiöse Tafelbilder und Porträts erfüllte er zur höchsten Zufriedenheit. Erstmals taucht auf dem großformatigen Kupferstich „Die Heilige Familie mit der Libelle“ sein Monogramm AD auf.

Auch in den darauffolgenden Jahren gönnte sich das Universalgenie keine Ruhepause. Holzschnitte wie „Das Frauenbad“ (1496) und „Das Männerbad“ (um 1496/97) entstanden. Selbst Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen, ließ sich bei ihm porträtieren. Dass er ein Geschäftsmann durch und durch war, stellte er durch die Anstellung von Contz Sweytzer als berufsmäßigen Agenten wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis. Die Aufgabe des Agenten war es, druckgrafische Blätter zum bestmöglichen Preis zu verkaufen.

Internationalen Ruhm erlangte Dürer 1497/1498 mit der 14-teiligen Holzschnittserie „Apokalypse“, die 1498 als Holzschnittbuch mit 32 Seiten auf Latein und Deutsch herausgegeben wurde. Auch der Kupferstich „Vier nackte Frauen, [Die vier Hexen]“ sorgte auf dem Markt für Furore.

Mit 28 Jahren malte Dürer ein Selbstbildnis, das unweigerlich an eine Christusdarstellung erinnert. Um 15000 begann sich der Ausnahmekünstler mit dem Studium der menschlichen Proportionen intensiver auseinanderzusetzen. Dies spiegelte sich in demselben Jahr geschaffenen Meisterwerk unverkennbar wider. Allein der betont strenge Blick und die schöpferische Hand ließen kein Zweifel aufkommen, dass er sich nicht mehr nur als Handwerker sah, sondern als kreativer Schöpfer. Albrecht Dürers Selbstbildnis spielte in einer ganz anderen Liga, die kein anderer Künstler vor ihm oder nach ihm zu erreichen schien.

Realistische Naturstudien rückten in dieser Zeit ebenfalls wieder in den Fokus. Zuvor hatte sich Dürer an Landschaftsaquarellen versucht, und zwar mit großem Erfolg. 1502 erschien Albrecht Dürers Hase und ein Jahr später das „Große Rasenstück“. Bei den sechs Zeichnungen, die Frauen in Nürnberger Trachten zeigten, flossen Einflüsse aus seiner ersten Italienreise mit ein. Bevor Dürer ein zweites Mal sich auf den Weg nach Italien machte, brachte er den Kupferstich „Adam und Eva“ (1504) heraus.
Seine zweite Italienreise
Bei dieser längeren Abwesenheit handelte es sich nicht um eine Vergnügungsfahrt. Dürer hatte den Auftrag bekommen, am Altarbild der wieder-erbauten Bartholomäuskirche in Venedig zu arbeiten. Das berühmte Bild "Rosenkranzfest" zeigt die Krönung der Madonna. Im Hintergrund, an einen Baum gelehnt, steht Dürer, der sich in diesem Werk selbst verewigt hat.

In Italien waren Albrecht Dürers Werke sehr beliebt. Daher verwunderte es kaum, dass er mehrere Aufträge vom namhaften Persönlichkeiten erhielt. Der geistliche Burkard von Speyer sowie wichtige Stadtoberhäupter wollten sich von dem außergewöhnlichen Maler abbilden lassen. Man stellte ihm für die Zeichnungen der betellten Portaits sogar eine eigene Werkstatt zur Verfügung. Nicht jedem venezianischen Maler gefiel das und sah in Dürer einen Konkurrenten. Sie nahmen Abstand von ihm und zeigten sich weniger gastfreundlich.

Doch Albrecht besaß so viel Selbstbewusstsein, dass er es verstand, mit dieser Situation locker umzugehen. Stattdessen pflegte er eine freundschaftliche Beziehung zu Giovanni Bellini, der ebenfalls ein hoch angesehener Maler war. Die Obrigkeit wirkte auf Dürer ein, dass er sich doch dauerhaft in Venedig niederlassen sollte. Es wurde ihm sogar ein Jahresgehalt von 200 Dukaten angeboten. Albrecht Dürer lehnte jedoch höflich ab und begab sich 1507 auf die Heimreise.
Der Ruhm hielt weiter an
Die Stadträte waren glücklich darüber, dass ihr berühmtester Sohn nach Nürnberg zurückkehrte. Aus Dankbarkeit und Wertschätzung nahmen sie ihn 1510 in ihren Reihen auf, sodass Dürer maßgeblich bei Planungen künstlerischer Projekte in der Stadt ein Wörtchen mitreden konnte. Da er mittlerweile nicht in der Lage war, das Auftragsvolumen allein zu bewältigten, nahm er eigenständige Maler und Zeichner in seine Werkstatt als Gesellen auf.

Viele Meisterwerke wie die "Kleine Passion", "Große Passion", das "Marienleben", "Ritter, Tod und Teufel", "Hieronymus im Gehäus" und "Melancholie" folgten. Sogar zum kaiserlichen Hofmaler wurde Dürer berufen. Er malte monumentale Porträts vom Karl des Großen und Kaiser Sigismund in der Nürnberger Heiltumskammer. Diesen speziellen Auftrag erhielt er von den Stadträten Nürnbergs.

Zwischendurch packte ihn immer wieder aufs Neue die Reiselust. 1519 machte er einen Abstecher nach Zürich. 1520 und 1521 brach er in die Niederlande auf. Auch dort wurde der Maler sehr geschätzt, und man bot ihm in Antwerpen vergeblich 300 Gulden fürs Dableiben an. Dürer wusste um sein Ansehen in Nürnberg und entschied sich, seine Heimat nicht zu verlassen.

In vielen Dingen agierte Dürer vorausschauend. Er war zwar gefangen im Alltag einer Reichsstadt, aber für die damalige Zeit legte der Künstler eine fortschrittliche Denkweise an den Tag. Zwar wurde das Leben in dieser Zeit vorwiegend vom Aberglauben bestimmt, aber Albrecht hegte umwälzerische Gedanken. Durch sein scharfen Verstand begann er, das Bild der humanistischen Welterkenntnis zu ahnen und auf seine Weise zu prägen.

Von Perspektive, Proportionslehre und Messkunst war der Künstler regelrecht besessen. Zudem interessierte er sich für Befestigungslehre und Stadtbebauungspläne. Er hatte ganz eigene Vorstellungen, wie seine Stadt auszusehen hatte. Bei seinen Konzepten behielt Dürer sogar Feinheiten im Blick. Gießhütten hatten in einer bestimmten Windlage zu stehen, um giftigen Rauch von den Menschen fernzuhalten. Eigene Stadtteile für Industrie und Handwerk konnte er sich gut vorstellen. Und doch, bei all seinen Vorhaben blieb er ein ewig Suchender. Er ahnte Hintergründe, jedoch gelang es ihm nicht, diese erfolgreich zu entschlüsseln. Ein Hang zum Selbstzweifel begleitete ihn schon sein ganzes Leben, obwohl er in höchsten Gesellschaftskreisen verkehrte und ihm viel Anerkennung zuteilwurde.

Mit 56 Jahren stirbt Dürer am 6. April 1528 in seiner Geburtsstadt Nürnberg. Die Ruhestätte des Deutschlands berühmtesten Renaissance-Malers befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg. Über die genaue Todesursache wird bis heute spekuliert. Über Jahrhunderte hielt sich die These, dass der Künstler an Malaria litt, die er sich angeblich auf der Reise nach Antwerpen eingefangen haben sollte. Anderen Quellen zufolge soll er an einer Rippenfell- oder Lungenentzündung verstorben sein. Als er starb, war Dürer ein reicher Mann. Er hinterließ seiner Witwe Agnes das ansehnliche Erbe von 6.848 Gulden.
Sein künstlerisches Erbe ist gewaltig
An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass viele Albrecht Dürer Werke herausragend sind. Die alle namentlich aufzuführen, würde jeglichen zeitlichen Rahmen sprengen. Dennoch möchten wir einige seiner Arbeiten ganz bewusst ins Rampenlicht rücken.

Albrecht Dürer Selbstporträt: Selbstbildnis im Pelzrock von 1500

Das Porträt zeigt den Maler, mit einer segnenden Geste und langen sorgsam gelockten Haaren. Die Frontalansicht war ein gelungener Schachzug und zu dieser Zeit keine gängige Praxis. Als Hintergrund hat Dürer eine dunkle Kulisse gewählt. Dadurch kommen seine idealisierten Gesichtszüge exzellent zum Ausdruck. Neben dem ernsten Blick sticht auch der Marderumhang sofort ins Auge. Dürer gehörte zu den wenigen Leuten, die sich einen pelzgefütterten Mantel leisten konnten. Fast schon symbolisch ertastet seine Rechte auf dem Bild den edlen Pelz. Betrachter*innen gewinnen unweigerlich den Eindruck, dass er sich bei diesem Kunstwerk mit Jesus Christus verglich.

Albrecht Dürers Hase von 1502

Bei diesem Gemälde ist es Dürer gelungen, den braunen Hasen äußerst realistisch darzustellen. Er zeigt das Tier in halb-ausgeruhter Position. Die Vorderbeine stehen parallel zueinander und die Hinterbeine verbergen sich zum größten Teil unter der behaarten Brust des Hasen. Auffällig ist auch der leichte Schimmer im linken Auge, der den Gesichtsausdruck des Tieres gleich wacher erscheinen lässt. Beide Ohren sind aufgerichtet. Um dem Bildnis mehr Lebendigkeit einzuhauchen, hat Dürer unter anderem mit Lichtreflexen gearbeitet. Am unteren Ende der Seite ist das Monogramm des Künstlers mit Jahreszahl zu sehen.

Betenden Hände von 1508

Die berühmte Zeichnung spiegelt zwei Hände wider, die aneinander liegen. Oftmals werden die betenden Händen als ein religiös angehauchtes Motiv verstanden. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, sind die Hände nicht zum Gebet erstarrt. Vielmehr scheinen sie sich ad hoc zusammengefunden zu haben. Das Händefalten gilt, wie die Hände vor den Mund legen, als eine spontan menschliche Geste. Höchstwahrscheinlich dienten seine eigenen Hände als Vorlage, für eine betende Apostelfigur. Das Werk war eine Zuarbeit für einen Flügelaltar, der von einem Auftraggeber bei Dürer bestellt wurde.
Auf ein letztes Wort

Dürer wollte nicht als Handwerker gesehen werden. Vielmehr wollte er sich mit seiner Kunst unsterblich machen. Das ist ihm eindrucksvoll gelungen. Noch heute wird die Ausnahmeerscheinung verehrt, und zwar nicht nur in Deutschland. Und wer einmal auf den Spuren Dürers wandern möchte, der macht einen kleinen Abstecher in die Albrecht Dürer Stuben. In einem über 450 Jahre alten Fachwerkhaus im Herzen der Nürnberger Altstadt befindet sich ein schmuckes Restaurant. Das Wirtshaus lädt zum Verweilen ein und bietet seinen Gästen saisonale, fränkische Speisen und Getränke an. Oder man stattet dem Nürnberger Museum einen Besuch ab, um mehr über den berühmtesten Sohn der Stadt zu erfahren.
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