Leonardo da Vinci – Künstler, Wissenschaftler und Erfinder

Kaum ein anderer Universalgelehrter wird heutzutage so sehr verehrt und diskutiert wie Leonardo da Vinci. Er hinterließ uns Meisterwerke wie die Mona Lisa und das Abendmahl. Die berühmtesten Leonardo da Vinci Bilder sind heute Summe im dreistelligen Millionenbereich wert und werfen bis heute viele Fragen auf.

Was wusste der Mann aus Vinci in Italien wirklich über Jesus und die Welt? Wie und unter welchen Umständen sind seine Bilder entstanden und enthalten sie geheime Botschaften? Wir gehen diesen Fragen jetzt nach.

Wer war Leonardo da Vinci?

Der Mann, der heute als Universalgenie und Ausnahmekünstler verehrt wird, hatte es Zeit seines Lebens nicht so leicht. Oft stand er im Schatten bekannter Zeitgenossen wie Sandro Botticelli oder später dem jungen Michelangelo. Da Vinci musste sich durchbeißen, eckte mit seinem künstlerischen Perfektionismus an und sah sich aufgrund seiner Homosexualität heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Künstler seiner Zeit waren von adeligen Mäzenen oder Aufträgen der Kirche abhängig.

Leonardo da Vinci Steckbrief

Geburtsname: Lionardo di ser Piero da Vinci
Geburtsdatum: 15. April 1452
Geburtsort: Anchiano bei Vinci, Großraum Florenz, Italien
Eltern: Piero da Vinci (Notar) und Caterina (Magd)
Ausbildung: Maler und Bildhauer
Berufe: Maler, Bildhauer, Musiker, Militärtechniker, Erfinder, Architekt, Mediziner, Mathematiker, Konstrukteur, Denker und Philosoph
Besondere Fähigkeiten: die Verbindung in den Disziplinen zu sehen, Universalgenie
Partner: vermutlich Gian Giacomo Caprotti, Francesco Melzi
Kinder: keine
Religion: inoffizieller Atheist
Hobbys: Natur und Tiere
Sonstiges: Vegetarier, Linkshänder, schrieb spiegelverkehrt

Wo wuchs Leonardos auf?

Leonardo kam in einer Epoche zur Welt, in der die Kunst und die Wissenschaft in Italien eine Blüte erlebten. Das nahe seines Geburtsortes gelegene Florenz war unter der Herrschaft der berühmten Familie Medici eine der reichsten und bedeutendsten Städte der damals bekannten Welt. Leonardos Vater war ein angesehener Notar in einer Kleinstadt westlich von Florenz. Seine Mutter Caterina könnte Spekulationen zufolge eine arabische Sklavin gewesen sein. Leonardo wuchs vermutlich zunächst beim Großvater auf, lernte lesen und schreiben, allerdings in der damals gebräuchlichen Umgangssprache. Latein als die Sprache der Gelehrten lernte er erst später.


Leonardos Zeit in Florenz

Im Alter von 12 Jahren ging er vermutlich zu seinem Vater, der inzwischen in Florenz weilte. Kurz darauf begann er eine Ausbildung beim herausragenden Florentiner Bildhauer und Maler Andrea del Verrocchio.
In Verrocchios Werkstatt traf er unter anderem auf Sandro Botticelli, der später eine unvergessene Darstellung der „Geburt der Venus“ erschuf. Neben den Arbeiten an Verrocchios Bronzen tat sich Leonardo bald als Maler hervor. Sein Lehrmeister soll vom Talent des Jungen so überwältigt gewesen sein, dass Verrocchio schwor, niemals mehr selbst einen Pinsel in die Hand zu nehmen. In dieser Zeit entstanden diese Leonardo da Vinci Bilder:

„Verkündigung“ (98 × 217 cm, heute Uffizien) und Mitarbeit an der „Taufe Christi“ (177 × 151 cm, Uffizien).

Das „Porträt der Ginevra de‘ Benci“ (um 1478–1480, 38.1 x 37 cm, National Gallery of Art, Washington DC) sollte eine ideal-schöne Frau im Dreiviertelporträt abbilden.

Sein letztes Werk in Florenz blieb aufgrund seiner Abreise nach Mailand unvollendet: „Anbetung der Könige“ (244 x 240 cm, Uffizien).

Künstler dieser Zeit waren weit mehr als „nur“ Maler oder Bildhauer, sie agierten Genre-übergreifend. In Leonardos eigener Werkstatt in Florenz trafen sich Künstler seiner Zeit zum gemeinsamen Musizieren und Philosophieren. Leonardo hatte aufgrund seiner einfachen Herkunft und mangelnden Lateinkenntnissen Nachteile. Er lernte schließlich Latein und eignete sich naturwissenschaftliches Wissen sowie mathematische Kenntnisse an. Vermutlich studierte er in den Bibliotheken der Medici akribisch die Schriften der alten griechischen Gelehrten Sokrates, Platon, Pythagoras und weiterer.

Licht, Wellen, Proportionen und die Mathematik der Kunst

Leonardo war fasziniert von Licht, Formen, Farben und dem Zusammenspiel der Kräfte in der Natur, Kunst und Wissenschaft. Für ihn war alles durch die Seele und unsichtbare Kräfte verbunden. Musik und Malerei waren für ihn Mittel des Menschen, „das Unsichtbare auszudrücken“. Die Musik vermochte dies auf sehr vergängliche Weise, während die Malerei mehr Beständigkeit bot. Ihn faszinierte das Schauspiel von Licht und Schatten in der Natur sowie den Farben und Formen. Er wusste, dass sich sowohl Schall als auch Licht wellenförmig um Raum verbreiten. Er perfektionierte die darstellende Kunst auf Basis von Proportionen und geometrischen Grundlinien, experimentierte mit Farbmischungen und Perspektiven.

Ganz nebenbei kam Leonardo zur Mechanik. Er erkannte, wie leicht es sein müsste, Energie und Dynamik aus den Elementen für Menschen nutzbar zu machen. Er experimentierte mit der Antriebskraft von Hitze aus Feuer, Wind und Wasser. Damit war er ein Vorreiter der Dynamik, erfand quasi die Dampfmaschine und legte in der Wissenschaft die Grundlage für das, was wir heute erneuerbare Energien nennen. Nebenbei beschäftigte er sich mit Zahnrad-Konstruktionen. Eine Erfindung, die in der Antike bereits bekannt gewesen ist, von Leonardo wieder aufgegriffen wurde und das technische Zeitalter sowie die Industrialisierung und die Automobiltechnik ab dem 19. Jahrhundert ermöglichte.

Leonardo als Kriegstechniker in Mailand

Als Leonardo entgegen seinen Erwartungen nicht als Künstler vom Papst nach Rom geholt wurde, schickte ihn Lorenzo Medici 1482 an den Hof von Mailand.

Eigentlich sollte Leonardo dort eine von ihm gebaute und von Medici finanzierte Laute mit einzigartigem Klang überbringen. Leonardo nutzte die Gelegenheit, um sich in einem äußerst selbstbewussten Brief als genialer Kriegstechniker und Erfinder zu bewerben. Er beschloss das Schreiben mit den Worten „sehr gut malen kann ich auch“ und übergab ihn mit Zeichnungen fantastischer Kriegsmaschinen, Geschosstechnologien, Kanonen, überdimensionierten Armbrüsten (mehrere Männer mussten den Bogen spannen) und mörderischen, von Pferden gezogenen und mit rotierenden Riesen-Messern ausgestatteten Wagen.

Ludovico Sforza, der spätere Herzog von Mailand, fand Gefallen an Leonardo und engagierte ihn zunächst als Maler. Leonardo porträtierte die beiden Lieblingsmätressen des Herzogs:

Das „Porträt der Cecilia Gallerani“ (54,8 x 40,3 cm, Czartoryski Museum, Krakau) kennt man heute als die Dame mit dem Hermelin. Das „Porträt einer Frau“ (um 1494, 63 x 45 cm, Musée du Louvre, Paris) zeigt vermutlich eine Dame namens Lucrezia Crivelli.

Später setze Leonardo mit Feuer, Dampf und Licht beeindruckende Bühneneffekte am Mailänder Theater um und trat in die Akademie der Wissenschaft ein. Leonardo da Vinci bildete sich in dieser Zeit zum Konstrukteur und Architekten weiter und verdiente sein Geld als Maler.

Leonardo als Maler der katholischen Kirche

Obwohl Leonardo dem Christentum eher kritisch gegenübergestanden haben soll, verdiente er das meiste Geld mit sakraler Malerei. Schon in Florenz hatte er Altarbilder und überwiegend sakrale Themen gemalt. In Mailand schuf er für die Bruderschaft der Unbefleckten Empfängnis in der Franziskanerkirche San Francesco die „Felsgrottenmadonna“ (199 x 122 cm, Musée du Louvre).

Die Entstehung von Leonardos „Das Abendmahl“


Das Abendmahl ist Leonardo da Vincis zweitberühmtestes Werk. Es entstand von 1494 bis 1498 an einer Wand des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand. „Das Abendmahl“ zeigt die gleichnamige Szene aus der Bibel, in der Jesus seine Jünger um sich schart und verkündet: „Einer von euch wird mich verraten“.

Daraufhin bricht unter den Jüngern helle Aufregung aus und jeder reagiert auf seine ganz typische Weise. Obwohl Leonardo nie eine Nennung der Namen der Jünger hinterließ, können Experten und Bibelkenner heute problemlos die Namen und Positionen der einzelnen Gefolgsleute des Messias bestimmen. Die Gewänder, deren Farbsymbolik, der Ausdruck der Gesichter, die Gesten, die Positionen im Raum – alles spricht eine Sprache.

Gleichzeitig soll Leonardo jede Menge Informationen in das Bild eingebracht haben, die heute als Hinweise auf Verschwörungen innerhalb der katholischen Kirche sowie auf Leonardos eigentlichen Wissen um die Weltordnung gedeutet werden. Was viele Menschen heute gar nicht wissen, ist der Umstand, dass „Das Abendmahl“ von Leonardo da Vinci gar kein Gemälde, sondern eine 4,6 x 8,8 Meter große Waldmalerei ist.
Die oft gestellte Frage „Wie viel ist Leonardos Abendmahl wert?“ muss daher auch unbeantwortet bleiben. Ein Wandgemälde kann man nun mal nicht verkaufen – wäre es ein normales Gemälde, wäre es eine Summe im dreistelligen Millionenbereich wert.

Was zeigt „Das Abendmahl“ wirklich?
Leonardo malte das Bild mit einer einzigartigen Tempera-Farbmischung, die er selbst erfunden hatte.
Geometrie und Ausdruck galten damals schon als spektakulär, dennoch haben Zeitgenossen und vor allem die Brüder im Kloster selbst vermutlich nicht erkannt, was Leonardo sonst noch so alles in seinem berühmten Werk versteckt hat. Neben Anspielungen auf die Beteiligung von Frauen an Jesus Gefolgschaft, soll Leonardo einen ganzen Codex an Geheimwissen verarbeitet haben. Tatsächlich kann man in dem Jünger Johannes, der auf zur Rechten von Jesus sitzt, auch eine Frau erkennen. Die Figur trägt eine Halskette und das war zu Leonardos Zeiten ein durchweg weibliches Attribut.
Verschwörungstheoretiker munkeln, dass die Kirche schon immer wusste, wer Jesus wirklich war. Er soll ein ganz normaler Mann oder Prophet mit Frau und Kindern gewesen sein – und heute noch lebende Nachkommen haben. Um die Menschlichkeit Jesu zu betonen, ließ Leonardo auch den sonst zu seiner Zeit obligatorischen Heiligenschein über dem Kopf des Messias weg.

Vor ein paar Jahren entdeckte ein italienischer Musiker eine in der Tischanordnung versteckte Folge von Musiknoten. Seine Übersetzung der Sequenz ergab eine Melodie von himmlischer Schönheit.
Leonardo war kein überzeugter Katholik, sondern mehr den Naturwissenschaften zugetan. Die heuchlerische Art der Kirche lehnten er und andere Künstler seiner Zeit ab. So soll auch Michelangelo die Arbeiten in der Sixtinischen Kapelle in Rom nur aus Geldgründen angenommen haben und die Fresken voll von satirischen Seitenhieben gegen die Kirche gestaltet haben: hinter dem Heiligen Ezechiel, der dem damaligen Papst ähnelt, steht ein Engel mit einer obszönen Geste und die Gott-Szene hat heute nachgewiesener Maßen die Form eines Gehirns (Wissenschaft gegen Religion).

Wenn Du das Abendmahl im Original sehen möchtest, kannst du das in Mailand gegen ein Eintrittsgeld von ca. 10 Euro tun.

Das bronzene Riesen-Pferd und eine Brücke über den Bosporus

1493 wollte Leonardo dem Mailänder Hof ein gigantisches Bronze-Pferd gießen. Das Modell entstand zunächst aus Ton und der Meister arbeitete akribisch an der Perfektion der anatomisch korrekten Darstellung. Als die Franzosen in die Lombardei einfielen, wurde der bereits bereitgestellte Bronze-Vorrat für Waffen benötigt und Leonardos ehrgeiziges Werk des 6 Meter hohen Reiterstandbildes wurde nie umgesetzt. 1499 eroberte die französische Armee Mailand und Leonardo kam in die Gunst der neuen Befehlshaber, mochte sie zunächst aber nicht sonderlich. Er ging auf Reisen. In Konstantinopel soll er den dort herrschenden Osmanen den Bau einer Brücke über den Bosporus schmackhaft gemacht haben (gebaut wurde die Brücke schließlich 1970!). Vermutlich führte ihn seine Reisen auch nach Griechenland, nach Neapel und Rom, bevor er in den Großraum Florenz zurückkehrte.

Leonardo als Militärtechniker und Perfektionist

Seine ersten Werke in der alten Heimat waren die „Madonna mit der Spindel“ (Zwei Versionen Öl auf Holz 48,3 cm × 36,9 cm und Öl auf Leinwand 50,2 cm × 36,4 cm, beide in Privatbesitz) und „Anna selbdritt“ (1,68 m x 1,12 m, Louvre). Den Auftraggebern soll die Zusammenarbeit mit dem Maestro wenig gefallen haben. Leonardo war zu technisch geworden und besessen von der richtigen Geometrie, was die Arbeiten unnötig in die Länge zog.

Von 1502 bis zum März 1503 stand Leonardo als Militärarchitekt und Ingenieur im Dienst von Cesare Borgia, dem Sohn von Papst Alexander VI. Leonardo hoffte aufgrund der Verbindung in den Vatikan auf Aufträge als Maler in der Sixtinischen Kapelle. Als diese an seinen jungen Konkurrenten Michelangelo gingen, war Leonardo bitter enttäuscht.

Ab März 1503 begannen die Arbeiten an dem Bild, das heute nur unter dem Namen „Mona Lisa“ bekannt ist (77 x 53 cm, Louvre Paris) und der „Leda mit dem Schwan“ (verloren). Gleichzeitig begann er mit der Anfertigung revolutionärer Landkarten für die Regierung von Florenz: Leonardo zeichnete die Karten erstmalig aus der Vogelperspektive und mit Details, die bis heute verblüffen.

Zu selben Zeit begann er das Fresko „Anghiari-Schlacht“, mit dem er der Nachwelt die Schrecken des Krieges zeigen wollte. Außerdem wollte er ein so epochales und einzigartiges Werk schaffen, dass nachkommende Generationen Kenntnis davon bekommen müssten „dass es mich gegeben hat“.
Leonardo schaffte diesen Wunsch, der Nachwelt in ewiger Erinnerung zu bleiben, spielend – allerdings nicht mit der „Schlacht von Anghiari“. Die blieb unvollendet, wie die meisten neu begonnenen Werke des jetzt knapp 50 Jahre alten Malers. Leonardos Perfektionismus stand ihm in der Malerei zunehmend im Weg und vergraulte zahlungskräftige Auftraggeber.

Die „Mona Lisa“ oder „La Jocond“

Eines der berühmtesten Gesichter der Welt, hütet bis heute ein Geheimnis – denn niemand weiß, wer die als Mona Lisa bekannt gewordene junge Frau im echten Leben war. Die Kunstwelt hat sich überwiegend auf die Ehefrau eines Florentiner Tuchhändlers geeinigt: Aus Lisa del Giocondo wurde in Frankreich „La Jocond“.

Möglich wäre aber auch Caterina Sforza, die als illegitime Tochter des Mailänder Herzogs Galeazzo Maria Sforza geboren wurde und später Regentin von Imola und Forlì war. Andere wollen in dem fast schon androgyn wirkenden Porträt sogar Leonardos jugendlichen Assistenten und wahrscheinlichen Liebhaber Gian Giacomo Caprotti erkennen. Das große Mysterium um die wahre Identität der Frau wird um die Frage „Lächelt die Mona Lisa oder nicht?“ ergänzt.

Eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Heute sagen Experten, dass es vom „Mindset“ abhinge. Wer guter Laune ist und die anmutige Gestalt betrachtet, sieht sie lächeln, wer schlechter Stimmung ist, sieht eine traurige Frau. Leonardo schrieb Dinge wie „die Seele formt den Körper“ und „den Körper zu malen ist einfach, die Seele nicht“.

Als er vor der Entscheidung stand, die Frau heiter oder betrübt zu malen, kann er den deutlichen Ausdruck bewusst zugunsten einer sonderbaren Lebendigkeit gewählt haben. Durch die von Leonardo perfektionierte leicht verschwommene Sfumato-Technik und die Darstellung der Frau in der Natur (ebenfalls sehr ungewöhnlich) erhält das Bild Tiefe und Stimmung, die bis heute bezaubern.
Ein weiteres bewegtes Element im Bild ist die optische Täuschung, die Frau sehe den Betrachter direkt an. Wenn du das Bild genau ansiehst, erkennst du aber, dass die Mona Lisa schräg an dir vorbeisieht, und zwar in genau die entgegengesetzte Richtung, als ihr Körper zeigt. Auch das gilt als eine Meisterleistung des Ausnahmekünstlers. Er soll das Gemälde Zeit seines Lebens als unvollendet betrachtet haben, überstellte es nie an den ursprünglichen Auftraggeber und signierte es nie.

2022 schätzen Experten den Wert von da Vincis Mona Lisa auf etwa 843 Millionen Dollar.

Leonardos Weg nach Frankreich

Auf Bitten der französischen Besatzer kehrte Leonardo im Sommer 1506 nach Mailand zurück. In den folgenden Jahren pendelte er zwischen Florenz und Mailand. Wenn er nicht malte, widmete er sich anatomischen Studien. Dazu sezierte er als einer der ersten Menschen überhaupt Leichen.

Seine Zeichnungen gelten bis heute als Meisterleistung der Anatomie.

Berühmt ist zudem der Vitruvianische Mensch, der einen Mann mit ausgestreckten Armen und Beinen in zwei übereinandergelegten Positionen zeigt. Die 34,4 cm × 24,5 cm große Zeichnung zeigt die perfekten menschlichen Proportionen im goldenen Schnitt, der als geheimer Bauplan der Schöpfung gilt.

Leonardo hatte wahrscheinlich weniger medizinisch-heilerische Absichten. Vermutlich trieben ihn Neugierde und der Wunsch, den Mensch innen und außen, besser zu verstehen.
Als Leonardo seinen Mäzen aus der Sforza-Familie verlor, zog er eine Weile in die Villa seines adeligen Assistenten Francesco Melzis. Er betätigte sich als Baumeister und setzte seine anatomischen Untersuchungen an Tieren fort. Nach einem Kurzaufenthalt in Rom baute Leonardo 1515 einen mechanischen Löwen zu Ehren des frisch gekrönten französischen Königs Franz I.
Der war von Leonardos Können und Ingenieurskunst so beeindruckt, dass er den 64 Jahre alten Leonardo da Vinci mit nach Frankreich nahm. Leonardo sagte – vor allem da seine italienischen Mäzene allesamt zu diesem Zeitpunkt entweder entmachtet oder gestorben waren – zu.

Leonardos letzte Jahre und Tod

Ab Januar 1517 arbeitete Leonardo am Hof von König Franz I. im Königsschloss in Amboise im heutigen Loiretal. Trotz seines inzwischen für damalige Verhältnisse hohen Alters war er aktiv als Maler, Ingenieur und Architekt für den König tätig. Der Meister malte weiter an der „Mona Lisa“ und der „Anna selbdritt“, entwarf ein Reiterstandbild und genoss die Gunst des Königs.

Am 2. Mai 1519 verstarb Leonardo da Vinci. Sein Grabstein befindet sich auf dem Grund des Château d’Amboise und kann bis heute besichtigt werden.

Leonardo da Vincis Privatleben und Familie

Schon in Florenz soll der junge Leonardo aufgrund homosexueller Liebschaften aufgefallen sein. In Künstler und in Adelskreisen durchaus normal, wurde die homoerotische Gesinnung von der Kirche und den strengen Katholiken in Florenz geahndet.

Leonardo soll in jungen Jahren von außergewöhnlichem Liebreiz gewesen sein. Ein schöner Jüngling, fein, androgyn in den Zügen, wie viele seiner Kunstwerke. Seine Lebens- und Liebeslust der jungen Jahre in Florenz wurde durch ein Komplott „alter Männer“ jäh beendet. Er wurde öffentlich der Sodomie (unsittlichem Geschlechtsverkehr) angeklagt, dann aber mangels Beweisen, und vermutlich auf Drängen seines Förderers Lorenzo Medici freigesprochen. Leonardo zeichnete in dieser Zeit viele Karikaturen von hässlichen alten Männern – sein Weg, mit der Krise umzugehen. Sein weiteres Privatleben hielt er Zeit seines Lebens geheim.

Biografen wollen aus seinen vielen tausend Aufzeichnungen allerdings eine liebevolle bis erotische Neigung zu Gian Giacomo Caprotti herauslesen. Der Junge aus einfachen Verhältnissen kam als Helfer in die Florentiner Maler-Gemeinde und fiel durch wildes Verhalten auf. Leonardo nannte Gian Giacomo liebevoll „Salaí“ (kleiner Teufel) und behielt ihn 25 Jahre als Assistent.

Ab 1505 (Leonardo war 52 Jahre alt) soll er eine Beziehung zu dem jungen Adeligen Francesco Melzi unterhalten haben, in dessen Mailänder Villa er eine Zeitlang lebte. Melzi war unter anderem als Leonardos Sekretär tätig. Auch über Leonardo da Vincis Geschwister ist wenig bekannt. Er hatte 5 Halbgeschwister über seine Mutter und 12 über seinen Vater. Ebenso unbekannt ist, welche Kontakte Leonardo zu seinen Eltern und seinen Geschwistern unterhielt.

Was tat der Mann aus Vinci in seiner Freizeit?

Leonardo liebte die Tiere und die Natur. Wann immer er konnte, studierte er unter freiem Himmel.
Seine besondere Liebe zu Tieren sollen ihn sogar zum Vegetarier gemacht haben. Er schrieb „es steht uns eigentlich nicht zu, sie zu essen“. Damit griff er eine Ideologie auf, die um 1300 von Franz von Assisi schon einmal populär gemacht wurde. Auch der Franziskaner-Mönch hat bei Visionen in der Natur erkannt, dass das Tier nicht dafür geschaffen wurde, dem Mensch zu dienen. Ansonsten soll sich Leonardo nicht viel „Freizeit“ gegönnt haben beziehungsweise er verbrachte seine Zeit mit dem, was er liebte: Studien, Wissenschaften, Erfindungen und Reisen.

Leonardo da Vincis Erfindungen

Zum Abschluss teilen wir mit dir noch eine Übersicht der berühmtesten Erfindungen des Meisters. Viele davon wurden erst Jahrhunderte nach seinem Tod erneut „erfunden“ oder umgesetzt.

• Eine Luftschraube, die dem heutigen Hubschrauber ähnelte.
• Gleitfluggeräte, ähnlich heutigen Drachen und Fallschirmen.
• Ein Fahrzeug mit hydraulischen Getriebe.
• Hydraulische Maschinen zum Schleifen, Stanzen, Brechen, Biegen usw.
• Uhrwerke
• Kriegsmaschinen, die Panzern ähnelten.
• Hebel/Ausleger, Riemenscheiben, Gewinde, Kurbeln, Zahnräder, Schmiersysteme und Lager.
• Tauchanzüge und Tauchglocken.
• Wasserhebegeräte und Brunnentechnologien.
• Ein gigantisches Maschinengewehr.
• Kanonen.
• Brückentechnologien.
• Unterwassermaschinen, um einen Kanal von Florenz zum Meer zu bauen.
  • Versandkosten

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  • 100 Tage Rückgaberecht

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