Kunst oder Vandalismus? Die kontroversen Werke von Banksy im Fokus

Immer wieder geschieht es. Irgendwo auf der Welt taucht quasi über Nacht ein kunstvolles Graffiti auf. Der Stil verrät, dass hier kein gewöhnlicher Allerwelts-Sprayer am Werk gewesen sein kann. Schnell spricht sich herum, der mysteriöse Banksy ist für das Werk verantwortlich. Doch wer ist Banksy? Wer ist dieser geheimnisvolle Street-Art Künstler und was macht seine Bilder so besonders?

Was ist an der Street-Art von Banksy so besonders?

Bei seinen Graffiti-Kunstwerken verwendet er die Schablonentechnik. Das bedeutet, dass die Bilder nicht frei Hand einfach so auf die Wand gesprüht werden, wie es viele Sprayer handhaben, sondern dass sie mit vorgefertigten Schablonen entstehen. Das hat zwei Vorteile. Zum einen geht damit die Arbeit deutlich schneller und außerdem verlangt sie nicht soviel Konzentration. Dies ist aufgrund der Arbeitsweise des Künstlers auch besonders notwendig. Während schon ein gewöhnlicher Sprayer es vermeiden muss, bei seiner Tätigkeit erwischt zu werden, ist dies nämlich für Banksy doppelt wichtig. Denn wenn er sich zu lange mit seinem Kunstwerk vor Ort aufhalten würde, wäre die Gefahr enorm, dass er erkannt wird und seine geheime Identität auffliegt. Zudem lebt die Legende Banksy vor allem von der scheinbaren Spontanität seiner Kunst. Urplötzlich ist dort von einem Moment auf den nächsten ein großes Graffiti-Gemälde an der Wand. Das geht nur mit der Schablonentechnik.
Kenner erkennen die Bilder sofort an ihrem individuellen Stil. Markenzeichen der Wandgemälde sind ihre harten Kontraste. Oftmals handelt es sich um Schwarzweiss-Kunst mit harten Schattierungen. Aber auch mit Farbkontrasten arbeitet der Künstler. Nicht selten verwendet er zum Beispiel bei einem ansonsten sehr tristen Motiv ein schreiendes Rot als Colour-Key.
Harte Kontraste zeichnen aber nicht nur die Tonwerte, sondern auch die Inhalte der Banksy Bilder aus. Meist geht es bei ihm um politische Themen. Kriege und Gewalt, soziale Ungerechtigkeit und gesellschaftliche Probleme, diese Motive beherrschen sein Werk. Damit will er Missstände öffentlichkeitswirksam anprangern, und in der Regel gelingt ihm dies auch.

Wo findet man Banksy Bilder?

Seine Geschichte beginnt in Bristol, der westenglischen Hafenstadt am Fluss Avon. Hier entwickelte sich in den 1980er Jahren eine rege Graffiti-Szene, in der wohl auch Banksy sein Handwerk gelernt hat. Seine Aktivität begann um 1990 als Mitglied der Sprayer-Gruppe „DryBreadZ Crew“. Schnell entwickelte er eine eigene Handschrift und wurde zum unabhängigen Künstler. Noch heute findet man in Bristol zahlreiche seiner frühen Kunstwerke. Dazu gehört „The Mild Mild West“ aus dem Jahr 1997, ein Teddybär, der einen Molotov-Cocktail auf drei englische Polizisten schleudert. Aber bis heute ist er in seiner ehemaligen Heimatstadt aktiv und es entstehen immer neue Werke.
Am Valentinstag 2020 entstand auf der grauen Seitenwand eines Reihenhauses ein Wandgemälde mit einem kleinen Mädchen, das mit einer Steinschleuder eine Blumengarbe in die Luft schleudert. Nicht alle seine Werke sind jedoch erhalten. Ein berühmtes Werk, der Gorilla mit der pinken Maske, wurde leider 2011 bei einer Fassadenrenovierung übermalt.
Neben Bristol begannen allerdings auch bald in der britischen Hauptstadt London die ersten Bilder von ihm aufzutauchen, wo sie natürlich deutlich stärker die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen vermochten.
Bald beschränkte sich sein Schaffen nicht nur auf Wandgraffitis. Auch für seine Aktionskunst ist er mittlerweile berüchtigt. 2004 stellte er zum Beispiel eine größere Menge gefälschter Zehnpfundnoten her, die anstelle der Queen das Bild von Prinzessin Diana zeigten und anstelle der Prägeanstalt der Bank of England die Signatur „Banksy of England“ zeigten. Zahlreiche Leute versuchten später tatsächlich, diese Banknoten auszugeben, wohl ohne zu wissen, dass sie dabei Kunstwerke in Händen hielten.
Eine der aufsehenerregensten Street-Art Aktionen des Künstlers waren die Banksy Ratten zur Corona Pandemie. Hier wagte er sich, allerdings mit einem Schutzanzug vermummt, tatsächlich einmal am hellichten Tage ans Werk und verzierte das Innere der Londoner U-Bahnzüge mit Rattenbildern, welche die Fahrgäste auf die Notwendigkeit des Maskentragens aufmerksam machen sollten. Es gibt davon auch Videos im Internet, doch Banksys Gesicht erkennt man nicht.
Auch außerhalb seines Heimatlandes Großbritannien war er immer wieder aktiv.
2003 schuf er diverse Motive mit Fallschirmratten in Melbourne, die allerdings sehr zum Ärger von Kunstkennern später bei einer Renovierung übermalt wurden. 2015 schuf er diverse Wandgemälde in der Nähe eines Flüchtlingslagers bei Calais, um auf das Leid der Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Auch im Nahen Osten, den USA oder in Österreich gibt es Kunstwerke von ihm.

Gibt es die Kunstwerke auch in Deutschland?

Wenigen Leuten ist bekannt, dass der Künstler nach der Jahrtausendwende einige Zeit in Berlin lebte. Auch dort hat er zahlreiche Kunstwerke geschaffen. Vor allem in Berlin Mitte, Prenzlauer Berg und Kreuzberg kann man Banksy in Berlin bewundern, wenn man die Augen offen hält. Ein typisches Motiv der Berliner Jahre sind zum Beispiel schwebende Ratten an Regenschirmen im Stil von Mary Poppins. Leider wurden inzwischen viele Kunstwerke von Banksy in Berlin überstrichen.
Natürlich gibt es Banksy Bilder auch in Galerien. Derzeit gibt es zum Beispiel die Wanderausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“, welche mehr als 150 Werke zeigt. Natürlich handelt es sich dabei größtenteils nicht um Originale, sondern um Reproduktionen als Fotografie, Video oder Leinwanddruck. Der antikapitalistisch eingestellte Künstler hat damit selbst nichts zu tun und die hohen Eintrittsgelder sind sicher nicht in seinem Sinne. Bis Anfang 2022 war diese „Raubkopie“ Banksy Ausstellung in Mainz zu sehen, davor war die Ausstellung über Banksy in Heidelberg. Nachdem die Ausstellung Mystery of Banksy Mainz verlassen hat, sind weitere Stationen Bremen, Leipzig, Hamburg und Zürich. Obwohl die kommerzielle Ausrichtung oftmals kritisiert wird, bieten solche Ausstellungen aber dennoch die Möglichkeit, sein Werk in einer Gesamtheit zu sehen, wie dies im Falle der Originale für die meisten Besucher kaum jemals möglich sein wird.

Kann man seine Bilder kaufen?

Die Originalbilder befinden sich vorrangig auf Häuserwänden und sind daher kaum als Sammlerstücke geeignet. Bisweilen passiert dies allerdings schon. So wurde „Balloon Girl“, das Mädchen mit dem roten Luftballon, tatsächlich aus einer Hauswand herausgetrennt und dann für 500.000 britische Pfund auf einer Auktion versteigert.
Wer ein Bild des Künstlers an seiner Wand findet, der kann sich natürlich glücklich schätzen. Aber der Künstler verkauft auch signierte Reproduktionen seiner Werke in limitierter Auflage. Hierdurch haben auch Kunstsammler die Möglichkeit, ein Werk von ihm zu erstehen.
Allerdings ist Vorsicht geboten. Die steigende Popularität seiner Werke hat dazu geführt, dass leider auch immer mehr unautorisierte Stücke zu völlig absurden Preisen angeboten werden.
Der Künstler selbst neigt aufgrund seiner kommerzkritischen Haltung dazu, seine Kunst schonmal für Spottpreise beinahe zu verschenken. Die Wertsteigerung lässt dann allerdings nicht lange auf sich warten.
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